The Blues and Other Planets
English VersionMartin Solo beruft sich auf die archaische Formel der Bluesmen, Troubadoure und Prokuristen – Stimme und Gitarre. Die Songs in seinem Repertoire sind ihm zugeflogen, in Ghana, Tennessee, Südostaargau. Es sind handverlesene Coverversionen von Suchenden, Getriebenen, Rastlosen: Jimi Hendrix, Sam Cooke, Kris Kristofferson. Oder aber Eigenkompositionen, die von interstellaren Revuetanzgruppen, fluchenden Pazifistinnen und dem Sekretär der schwedischen Sängerin Lykke Li erzählen. Mal schweisstreibend donnernd, mal zerbrechlich hüstelnd interpretiert Martin Solo die Songs wie einer, der nichts zu verlieren hat.
Nach seiner ersten Tour und CD, Poetry and Soul, ist Martin Solo nun mit seinem neuen Programm unterwegs: The Blues and Other Planets. Je nach Song bricht hier der Blues wutschnaubend hervor, schlängelt sich tückisch durch die Hintertür, oder vibriert, irritiert, sublimiert niederschwellig. „Der Blues ist wie ein Planet... Unauslöschlich und unentbehrlich,“ sagt Tom Waits. Und: „It’s a tree that everybody is swinging from.“ Nicht ganz schwindelfrei gigampft Martin Solo also weiter, wie ein einsamer Cowboy, in den subkutanen Sonnenuntergang.